Die Birkerhöhe und unser Haus haben eine bewegte Geschichte
Alles fing an 1928 mit den Urgroßeltern meiner Frau: Jelsteda & Robert Wolf


Jelsteda & Robert Wolf

Unser ältestes Dokument ist eine Notarurkunde vom 19. Juni 1928 durch Herrn Eugen Höffken.

In dem Kaufvertrag verkauft und überträgt Frau Witwe Johann Breidenbach, Katharina geborene Heidkamp aus Birkerhöhe, das Eigentum (Grundbuch von Bensberg-Honschaft, Band I, Artikel 7 eingetragenen Grundstücke) den Eheleuten städtischer Wiegemeister Robert Wolf und Jelsteda geborene Hermann aus Köln, Katharinengraben 49 je zur Hälfte.

Bauschein von 1932: Für größere Anzeige bitte klicken

Der Kaufpreis betrug 8.500 Goldmark.

Unser Haus war damit noch nicht gebaut, aber das Grundstück gehörte schon zum Kaufumfang.

Hier ist der Bauschein von 1932

und dies war lange Zeit das Ergebnis

Unserer Ur-Oma & Oma ihr klein Häuschen

Baumeister war Herr Daware, der auch ein weiteres Haus für Herrn Knipper, sen. auf der Birkerhöhe baute und später die St. Josefs Kirche in Moitzfeld mit errichtete.

2. Weltkrieg

Rechts neben dem Haus kann man einen Hochbunker erkennen. Er war ein Relikt aus dem 2. Weltkrieg Auf ihm waren 1942 vier Flak-Geschütze 8,8 für kurze Zeit montiert. Später, 1944 stand neben dem Bunker ein riesiger Scheinwerfer, der aber nach einer Bombardierung und Zerstörung Ende 1944 nicht mehr erneuert wurde. Der Hochbunker wurde also kaum durch die Wehrmacht genutzt. Während des gesamten 2. Weltkrieges waren ständig Soldaten im Haus einquartiert und lebten dort in den Kellerräumen und in der Küche (Die Birkerhöhe war Funkstelle).

Meine Schwiegermutter, Frau Hilda Heidkamp (auch Hilde oder Hilla genannt) kam mit ihrer Mutter Hilda Bennemann geborene Wolf und ihrer Schwester Jelsteda (Theda) nach der totalen Zerstörung Kölns am 29. Juni 1943 zu ihren Großeltern Jelsteda & Robert Wolf für eine kurze Zeit auf die Birkerhöhe.

Ihr Vater, Alfred Bennemann, war seit 1940 Soldat und in Rennes, Agram (Zagreb) und Riga bei der Wehrmacht und nicht bei seiner Familie.

Nach einer 3-monatigen Stippvisite in Hebertshausen in der Nähe von München im Gasthof "Herzog" kamen sie am 18. Oktober 1943 zum 2. mal auf die Birkerhöhe.

Die letzte Evakuierung erfolgte dann am 5. März 1945 nach Emmerthal bei Hameln.

Nachkriegszeit

Zwei Tage nach Ende des 2. Weltkrieges, am 11. Mai 1945 kehrte die Familie nach einem 11-tägigen Fußmarsch durch das Hochsauerland (Paderborn, Bad Driburg, Brilon, Winterberg) am 22. Mai 1945 endgültig zurück nach Moitzfeld-Birkerhöhe. Die Odysee war beendet. Im Juni 1945 kam auch Alfred Bennemann (auch Alfredo Bennemano genannt) nach kurzer englischer Gefangenschaft in Eutin zur Birkerhöhe.

Alfred Bennemann mit Frau Hilda und den Töchtern Hilda & Theda

Familie Alfred Bennemann

Baracke

Von 1949 bis ca. 1964 wurde die Baracke auf dem Grundstück auch als Wohnraum genutzt, der nach dem Krieg sehr sehr knapp war. Familie Karl Wolf (Bruder von Hilda Bennemann) mit drei Kindern, Ehepaar Vogt & zuletzt Familie Knipper, jun. mit Kindern wohnten hier.


Edelbaracke

Familienzuwachs

1950 fand mein Schwiegervater Josef Heidkamp Familienanschluß zu den "Bennemännern". Schnell wurden Garten und Instandhaltung des Hauses seine Sache. Dies änderte sich auch nicht, als er ab 1955 mit seiner Frau Hilda eine eigene Wohnung in Moitzfeld bezog.

Benzinrasenmäher kamen später

1960 kam meine heutige Frau Claudia hinzu.
1962 meldete sich bei Theda mit ihrem Mann Georg Wurzel Nachwuchs an - Andreas.
Für die neue Familie baute mein Schwiegervater Josef Heidkamp das Dachgeschoß zu einem Appartment aus.

Untermieter

Nach dem Auswandern von "Wurzels" ins Sauerland, wohnten auf der Birkerhöhe lange Zeit Untermieter, um das Einkommen von Oma Bennemann aufzubessern.
Es waren junge Lehrer der Grundschule Moitzfeld (Zum Beispiel: Fräulein Setzkorn, Herr Vogel) und später Ingenieure der Interatom (Heute: Technologie Park), wie Herr Wegener oder Herr Pietz.

Anbau & Erweiterung

Von Oktober 1966 bis Mai 1967 haben Hilda & Josef Heidkamp direkt am Haus einen Anbau mit Flachdach errichtet. Ein Spitzdach wurde wegen des Hochbunkers nebenan von der Stadt nicht genehmigt.

Am 18.5.1967 war Einzug.
Die Tocher und meine heutige Frau Claudia Heidkamp kam zur Birkerhöhe.

Der Hochbunker am Konfirmationstag meiner Frau Claudia (1974)

Hochbunker & Dewog

Am 24. Juni 1976 war in der Zeitung zu lesen:
"Bensberg-Moitzfeld. Der Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg in Moitzfeld nahe der Straße Im Ziegelfeld, der einstmals zu einer Flakstellung der Luftverteidigungszone West gehörte, wird zur Zeit abgerissen. Schon seit langem hatte sich die Besitzerin des Grundstücks beim Bund um einen Abriß des inzwischen überflüssig gewordenen Gemäuers bemüht, bis vor kurzem allerdings ohne Erfolg. Heute gehört das Grundstück der Dewog, die den Abriß im Rahmen der Aufschließung des Geländes auf eigene Kosten beseitigt. Auf dem Gelände sollen überwiegend Eigenheime entstehen."

Der schönste Spielplatz für die vielen Kinder der Birkerhöhe fiel weg.

Die Dewog hat mit dem Bau der Wohnsiedlung am Berg (Volksmund = Tomatenhügel, wegen der roten Reihenhäuser) das Gesicht von Moitzfeld & der Birkerhöhe sehr verändert.

Modernisierung

Im Jahre 1997 fiel die Entscheidung, das Doppel-Wohnhaus Birkerhöhe 26 general zu überholen. Die Baugenehmigung kam Anfang 1998 und ein Jahr später war das Haus endgültig modernisiert. Nun haben wir unter anderem ein Biotop, einen überdachten Anbau, einen Kanalanschluß und die alte Sickergrube wurde zur Regenwasserzisterne umfunktioniert.

Die Birkerhöhe 26 ist auch nicht mehr das letzte Haus auf der Bergseite, sondern zur gleichen Zeit sind zwei neue Eigenheime und ein Mehrfamilienhaus entstanden.

Von Januar bis September 2001 wurde die gesamte Straße Birkerhöhe neu hergerichtet und am Ende der Sackgasse Birkerhöhe entstand sogar ein Wendehammer. Jetzt hat es die Müllabfuhr einfacher.




Damals und Heute

Birkerhöhe 1935 Birkerhöhe 2001

Unser Garten im Mai